Der lang ersehnte Tag – die Entlassung
Die Anfangszeit nach der Entlassung ist eine sensible und herausfordernde Zeit. Es muss ganz viel geleistet und organisiert werden. Die Unterstützung durch Sozialarbeiter*innen hilft bei Fragen des Wohnens, der Jobsuche, der täglichen Versorgung und vieles mehr.
Ebenso wichtig sind aber Personen, mit denen über Hafterfahrungen gesprochen werden kann. Da muss viel verarbeitet werden. Und die Scheu, über diese Erfahrungen zu sprechen ist groß. Ist es doch manchmal wirklich unglaublich, was Menschen hinter Gittern erleben. Die ersten Monate nach der Haft entscheiden oft über Erfolg oder Misserfolg, seinen Platz im Leben wieder zu finden.
Die Evang. Gefängnisseelsorge begleitet Menschen nach der Haft mit Gesprächen, die der Schweigepflicht unterliegen. Einzelgespräche sind mit den Gefängnisseelsorger*innen und den evang. Gemeindepfarrer*innen möglich. In Wien startete 2020 eine Haftentlassenen-Gruppe, in der sich keiner mit seinen und ihren Erfahrungen verstecken muss. Menschen mit Hafterfahrung sind herzlich willkommen!